Fiat Mefistofele

Der Weltrekordrennwagen “Eldridge”, der auf Basis des alten Chassis des Fiat SB4 aufgebaut wurde, wurde wegen des höllischen, von seinem starken, von den Kampfflugzeugen stammenden Motor abgegebenen Lärms Mefistofele genannt. Es handelt sich um einen 6-Zylinder Reihenmotor mit einem Hubraum von über 20.000 cm3, und der Lärm wurde nicht gedämpft, da die Auspuffe absichtlich freigelassen wurden, um maximale Leistungen zu erzielen. Der “Mefistofele” wurde am 12. Juli 1924 von seinem Piloten und Entwickler Ernest Eldridege in Arpajon in Frankreich gefahren und erreichte für jene Epoche außergewöhnliche Geschwindigkeit, 146,01 Meilen/Stunde (mehr als 230km/h), wodurch er den Weltrekord der Geschwindigkeit bei der Beschleunigung auf einen Kilometer erzielte. Der Mefistofele zeichnete sich nicht nur durch die lange vordere Motorhaube aus, die in der Lage ist, den leistungsstarken, wassergekühlten Reihenmotor Fiat A12 zu erhalten, sondern aus durch die Bauform, die eigens dafür geschaffen wurde um den Wletrekord zu erzielen.
 (Text aus der Bauanleitung der Fa. italeri Mefistofele 1:12)

fiatmephistopheleseldridge1925
image-217951-galleryV9-kblj
fiat-mephistopheles11
fiat-mephistopheles9
fiat-mephistopheles10
image-217950-galleryV9-fkel 800px-Fiat_A.12,_Research_&_Development_Gallery,_USAF_National_Museum
fiat-mephistopheles13
fiat-mephistopheles12

Der Fiat Mefistofele - Rekordfahrzeug mit abenteuerlicher Geschichte
Der Fiat Mefistofele ist das Produkt einer Epoche, in der mit großem  Einsatz Jagd auf den Geschwindigkeitsweltrekord gemacht wurde. Fast im  Monatstakt stellten tollkühne Piloten neue Bestwerte auf, unter nach  heutigen Maßstäben abenteuerlichsten Bedingungen. Einer dieser  Hasardeure war der Brite John Eldridge. Er kaufte 1922 ein bereits 14  Jahre altes Grand-Prix-Rennfahrzeug, das kurz zuvor auf der Rennstrecke  im englischen Brooklands mit einem spektakulären Motorschaden auf sich  aufmerksam gemacht hatte.

Eldridge ersetzte das Aggregat des Fiat GP-Renners durch einen  ebenfalls von Fiat stammenden Motor aus einem Kampfflugzeug. Damit der  fast 1,80 Meter lange Reihensechszylinder mit dem gewaltigen Hubraum von 21,7 Liter in das ursprünglich für einen Vierzylinder gebaute Chassis  passte, wurde es verlängert. Eldridge verwendete dazu angeblich Teile  eines ausrangierten Busses aus London. Um die Leistung auf schließlich  rund 320 PS zu steigern, wurde während der Fahrt reiner Sauerstoff aus  einem Vorratstank in die mächtigen Vergaser gepumpt. Ein Job, der vom  Copiloten per Hand erledigt werden musste
Die Vorderachse liegt für die Technik der Zeit sehr weit vorne.  Außerdem bekam das Rekordfahrzeug eine neue, windschnittige Karosserie.  An der Antriebsart - zwei Ketten übertragen die Motorkraft auf die  Hinterachse - wurde dagegen nichts geändert.
Nach erfolgreicher Generalprobe in Brooklands trat Eldridge im Sommer 1924 gegen den französischen Grand-Prix-Pilot Rene© Thomas an, der auf  einen Delage mit 350 PS starkem 10,6-Liter-Zwölfzylindermotor setzte.  Auf einer schmalen, unbefestigten Landstraße bei Arpajon in der Nähe von Paris wollten beiden den absoluten Geschwindigkeitsrekord knacken.  Gemessen wurde dazu die Fahrtzeit über eine Distanz von exakt einem  Kilometer.
Eldridge erreichte bereits im ersten Versuch den neuen Bestwert von  230,55 km/h. Die Fahrt wurde allerdings von den Sportkommissaren nicht  anerkannt, da Eldridges auf den Namen Mefistofele getauftes Ungetüm  nicht über den laut Reglement vorgeschriebenen Rückwärtsgang verfügte.  Stattdessen ließ sich Thomas, der Sieger des 500-Meilen-Rennen von  Indianapolis 1914, mit einer Geschwindigkeit von 230,63 km/h als neuer  Rekordhalter feiern.
Eine Woche später startete Eldridge einen neuen Versuch. Wie er  seinem Mefistofele in so kurzer Zeit einen Rückwärtsgang verpasst hatte, bleibt im Dunkel der Geschichte verborgen. Am 12. Juli 1924 donnerte er jedenfalls mit einem Durchschnitt von 234,98 km/h über den €žfliegenden  Kilometer". Dieses Mal hatten die Offiziellen keine Einwände - John  Eldridge und der Fiat Mefistofele hatten einen neuen  Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. 

Es sollte das letzte Duell um den Weltrekord auf einer öfentlichen  Landstraße sein. Anschließend wurden neue Bestwerte nur noch auf der  Rennstrecke oder auf Autobahnen aufgestellt

Home | MTB | Modellbau | Modellbau Info | McLaren MP4/2C | Moto Guzzi V850 | Tyrell six wheeler | Ferrari F2002 | Fiat 806 | Alfa 179 | Alfa 179C | Fiat Mefistofele | Ferrari 641/2 | Deko/Zubehör | Diverses | Impressum |